Donnerstag, 17. September 2015
Wir beide und das Auto sind wohlauf. Morgen werden wir in Antwerpen ankommen. Unser Schiff, die Grande San Paolo, liegt bereits im Hafen. Am Samstag soll's dann endlich losgehen. Ihr könnt z.B. unter marinetraffic.com die Route der Grande San Paolo verfolgen.

 

Das sind wahrscheinlich die letzten E-Mail-Grüße aus Europa.

Leinen los!

 

Sonntag, 20. September 2015

Wir werden erst Montag gegen Abend in See stechen. Unsere Route nach Südamerika:

 

Antwerpen, Dakar (Senegal), Banjul (Gambia), Conakry (Guinea), Freetown (Sierra Leone), Vitoria (Brasilien), Rio de Janeiro, Santos, Montevideo (Uruguay)

 
Ahoi!

 

Montag, 26. Oktober 2015

Nach 5 Wochen auf hoher See haben wir heute um 12 Uhr die Grande San Paolo in Montevideo verlassen und sind das erste Mal über uruguayischen Boden gefahren. Wir waren beim Zoll und haben dort eine Einfuhrbescheinigung  für unser Auto bekommen. Das Auto wird beim Verlassen von Uruguay wieder ausgeführt.

 

Wir haben Geld getauscht (Uruguayische Pesos), getankt und waren im Supermarkt - alles problemlos. Das Wetter hier im beginnenden Frühling ist ausgezeichnet, 25 Grad, leichter aber etwas kühler Wind, heiterer bis wolkenloser Himmel.

 

Die Seefahrt haben wir ohne Schwierigkeiten verkraftet. Die Häfen in Afrika waren etwas gewöhnungsbedürftig, weil Arbeitsgeschwindigkeit und –moral doch sehr zu wünschen übriglassen. Immer wieder Pausen, keine Arbeit nach 17 Uhr usw. Wir waren z.B. 6 Tage in Banjul (Gambia), aber nur 8 Stunden in Rio de Janeiro und das von abends 10 bis morgens um 6, d.h. in Rio wurde sogar nachts gearbeitet.

 

Herzliche Grüße aus Südamerika.

 

 

Montag, 9. November 2015

Wir sind mittlerweile in Argentinien angekommen, leben in den Tag hinein und genießen das Nichtstun. In Montevideo haben wir unser Auto mitten in der Stadt abstellen können und die Sehenswürdigkeiten besichtigt, die sich in der Altstadt befinden.

Wir haben bisher nur 2 Nächte auf einem Campingplatz verbracht, die andere Zeit am Strand gestanden. Das Wetter ist super, fast immer wolkenloser Himmel, 25 Grad und leichten kühlen Wind, der am Strand auch schon mal heftig werden kann. Am Strand sind wir so gut wie alleine.

Der Grenzübergang nach Argentinien war problemlos, der Zöllner hat sich interessiert unser Auto auch von innen zeigen lassen. 2 Campinglätze, die wir ansteuern wollten, existieren gar nicht (mehr). Wir sind in Buenos Aires deshalb dann in eine gefährliche Gegend geraten. "Nicht weiter fahren, da hinten herrschen Pistolen." Anwohner haben eine Polizeistreife angehalten, die uns dann mit Blaulicht quer durch die Nacht und Stadt zu einem Rastplatz (Tankstelle) geleitet hat, mitten in der Stadt, ein Höllenlärm, natürlich kaum geschlafen. Morgens um 6 in der Stadt wieder einen Campingplatz gesucht, der natürlich auch nicht existierte. Dann haben wir Buenos Aires wieder verlassen. Montevideo ist dagegen ein Dorf, siehe Parkplatz oben.

Ihr seht, es ist und bleibt spannend.
Grüße aus dem Land der Gauchos.

 

 

Freitag, 4. Dezember 2015

Hier noch mal ein Gruß aus Argentinien. Die Tierwelt hat es uns angetan. In El Condor bei Viedma haben wir tausende Papageien gesehen und gehört. Dort gibt es an der Steilküste die größte Papageienkolonie der Welt (es sollen mehr als 35.000 sein). Mittlerweile sind wir seit einer Woche auf der Halbinsel Peninsula Valdes und haben Guanakos, Nandus, Gürteltiere, Graufüchse, Pinguine, Wale, Seelöwen und Seeelefanten gesehen und das nicht nur einmal. Guanakos sind wilde Lamas und leben hier in Gruppen von 10 und mehr Tieren, die problemlos über Zäune springen können.

 

Nandus sind eine Straußenart. Wale sind als Pärchen unterwegs, Mutter und Kind. Seelöwen und Seeelefanten liegen zu Hunderten faul in der Sonne am Strand und rülpsen vor sich hin. Die Magellan-Pinguine leben in Erdlöchern in den Dünen und sind hervorragende Schwimmer. Gestern haben wir auch ein großes Orca-Männchen gesehen (8 m), das aber nur umhergeschwommen ist und die Seehunde in Ruhe gelassen hat.

 

Lebensmittelkontrollen gibt es an den Provinzgrenzen. Z.B. darf man keine Äpfel, Apfelsinen, Paprika und Fleisch einführen. Bananen, Kartoffeln, Tomaten und Möhren sind jedoch erlaubt. Wenn man wie wir vorher eingekauft hat, muss alles aufgegessen oder vernichtet werden. Wir hatten Glück und brauchten nur zu verarbeiten, d.h. alle Äpfel schälen und vierteln (2 Kilo), alle Apfelsinen pressen (1,5 Kilo), 5 Paprika in Streifen schneiden. Den Saft getrunken, die Äpfel und Paprikastücke in Dosen verteilt und in den Kühlschrank gestellt. Der Kontrolleur war zufrieden.

 

Ansonsten geht es uns blendend, die Sonne scheint ohne Unterbrechung, ein toller Sonnenuntergang folgt dem nächsten. Adventsstimmung will bei dem Wetter nicht so richtig aufkommen, obwohl die erste Kerze schon gebrannt hat.

 

Sonnige Grüße aus Argentinien in die kalte Heimat.

Euch allen eine besinnliche Adventszeit.

 

 

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Herzliche Weihnachtsgrüße aus Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt.

 

Das Wetter hat sich auf dem Weg nach Süden geändert, verschlechtert wäre das falsche Wort. Es gibt zwar mehr Wolken und hin und wieder regnet es auch kurz, aber der blaue Himmel ist bisher noch jeden Tag zu sehen. Wenn die Sonne scheint, ist es richtig warm fasst heiß, die Schatten aber sind kühl, dafür sorgt ein ständiger Wind. Der stürmische, patagonische Wind hat uns bisher zum Glück noch verschont. Dafür gibt es sogar ein eigenes Verkehrsschild.

 

Wir haben wieder viele Tiere aus nächster Nähe beobachten können. Schwarz-weiße Delphine, Pinguine, Wildpferde und graue Kormorane. Schöne Abendhimmel gab es immer wieder.

 

Einen versteinerten Wald haben wir auch besucht und konnten 100 Millionen Jahre alte Baumreste, die zu Stein geworden sind, bewundern.

 

Wir mussten, um nach Feuerland und schließlich nach Ushuaia zu kommen, durch Chile fahren. Eigentlich kein Problem, aber das Auto muss aus Argentinien ausgeführt, in Chile eingeführt und wieder aus Chile ausgeführt und wieder in Argentinien eingeführt werden. Man bekommt an der Grenze einen Laufzettel und muss an 5 Schaltern anstehen, um die nötigen Stempel zu bekommen. Am Ende wird der Laufzettel kontrolliert und das Auto noch in Augenschein genommen, ob man auch keine verbotenen Sachen dabei hat. Man war an beiden Grenzen gnädig mit uns, so dass wir jeweils nach einer knappen Stunde die Grenze passieren durften.

 

Feuerland hat uns überrascht. Je weiter wir nach Süden kamen, umso mehr fühlten wir uns an Bayern erinnert. Grüne Wälder und schneebedeckte Berge. Ushuaia liegt vor einer jetzt noch winterlich weißen Bergkette, direkt am Atlantik. Wir stehen am Hafen, von wo aus die Schiffe in die Antarktis ablegen.

 

Von Herzen ein wärmendes Weihnachtslicht für Euch alle

Ruhige und fröhliche Weihnachten

Feliz Navidad

Bueno Ano Nuevo